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Barhuf beim Pferd - gesunde Hufe

Barhuf - gesunde Hufe ohne Beschlag
Was denkst du

Bedeutet barhuf beim Pferd - gesunde Hufe?
Kann jedes Pferd barhuf und ohne Hufschutz laufen?
Können Barhufpfleger und Huforthopäde helfen?

Die Fragen sind einfach zu beantworten: ja und nein.

Von Natur aus können Pferde 30 oder mehr Kilometer am Tag ohne Hufschutz gehen, das praktizieren Wildpferde täglich, quasi ab dem ersten Lebenstag. Der Huf ist dafür ausgelegt enormen Belastungen stand zu halten und in jedem Gelände zu funktionieren – soweit die Theorie. Jedoch beeinflussen Haltungsform, Hufpflege, Ernährung und Nutzungsgrad Form und Funktion der Hufe.

Dann, wenn mehr Hornabrieb stattfindet als Hufhorn nachwächst, ist manchmal ein Hufschutz angeraten. Beispielsweise bei der Bewältigung langer Strecken, ungewohntem Gelände oder beispielsweise harte Böden mit hohem Abrieb.Zu oft jedoch werden unförmige und in ihrer Funktion eingeschränkte Hufe repariert, beispielsweise mit einem Beschlag. Es gibt aber andere, oft besser Lösungen.

Gut gepflegte, gesunde und in Bezug auf Ernährung und Haltung optimal versorgte Hufe sind leistungsfähiger, als es gemeinhin angenommen wird. Daher gilt es ganzheitlich zu überprüfen, ob gesundheitliche Einschränkungen vorliegen. Wir als Huforthopäden unterstützen Dich und Dein Pferd ganzheitlich, auf dem Weg der Hufgesundheit.

Der Weg zum gesunden und leistungsfähigen Barhuf beginnt mit der Einstellung des Reiters/Besitzers. Dies gilt gleichermaßen für bereits beschlagene Pferde, die umgestellt werden sollen wie auch für Barhufpferde, deren Nutzungsintensität steigen soll.

Folgende 4-A-Faktoren können sie positiv beeinflussen:

  • Ausgewogene Ernährung, also eine bedarfsgerechte Fütterung,
  • Artgerechte Haltung, möglichst viel Bewegung auf wechselnden Böden, Luft und Licht – rund um die Uhr wäre ideal
  • Art der Nutzung und
  • Angepasste Hufpflege- und Bearbeitung

Die Gesundheit des Pferdes steht für uns immer im Vordergrund, weshalb wir mit großem Engagement und nach bestem Wissen und Gewissen gemeinsam mit Ihnen dafür sorgen wollen, die Hufe zu verbessern.

Gesunde Hufe sind die Voraussetzung für einen funktionierenden Bewegungsapparat. Unsere Aufgabe ist es, Dich kompetent und gewissenhaft zu beraten. Am besten meldest Du Dich für einen unserer Hufkurse an.

Vom beschlagenen Pferd zum Barhufgänger

von Michael strussione

Barhufumstellung – Die Zwänge!

Viele Pferdehalter stellen irgend- wann fest, dass es mit dem Eisenbeschlag nicht mehr weiter geht. Die Gründe sind oft vielfältig: Durch jahrelanges beschlagen ist die Hornwand perforiert, bietet den Nägeln keinen Halt mehr und neigt zum Ausbrechen. Auch die verschiedenen Fehlstellungen, deren Korrektur mit einem dauerhaften Hufschutz nicht möglich sind, machen ein Umdenken erforderlich.

Geht das auch bei meinem Pferd?

Grundsätzlich kann jedes Pferd ohne Beschlag laufen. Ein Hufschutz ist dann notwendig, wenn der Abrieb in stärkerem Maße stattfindet als das Horn wächst. Viele Faktoren sind zu berücksichtigen.

Barhuf beim Pferd - gelingt die Barhufumstellung

Wir unterstützen dich kompetent - als bearbeiter oder berater
Dank an die Eingewöhnungszeit.

Das Barhuflaufen stellt für das Pferd eine enorme Umstellung mit individuellen Schwierigkeiten und Eingewöhnungszeiten dar. Nicht nur marodes Hufhorn, sondern auch die plötzlich einsetzende Elastizität der Hornkapsel kann dem Pferd zu schaffen machen. Die Mechanik des Hufes kann nun uneingeschränkt arbeiten und wird oft nicht nur als ungewohnt, sondern auch als unangenehm bis schmerzhaft empfunden – Bänder- und Sehnenapparat im Hornschuh reagieren auf die neuen Belastungen. 

Nach Abnahme der Eisen ist es erforderlich, dass sich Dein Pferd an die neue Situation gewöhnt. 

Zunächst sollte sich das Pferd frei und ungezwungen bewegen können, ohne von Artgenossen gejagt zu werden. Nur wenn es sich Standplatz und Wege suchen kann, um behutsam mit den empfindlichen ‚Füßen’ umzugehen, treten Schwierigkeiten oft nicht auf oder bleiben vertretbar. 

Trotz aller Vorsicht sind auftretende Probleme nie gänzlich auszuschließen.

Sensible Hufsohle und brüchiges Horn

Kaum zu vermeiden ist, dass die beschädigte Hufwand ausbricht.

Ungleiche Belastung (steile und schräge Wände), das Aufbrennen und Nageln zerstören das Hornmaterial und begünstigen diesen Prozess.

Durch das Wegbrechen der Tragwandanteile muss die Hufsohle plötzlich einen Teil der Last tragen, was in der Folge zu Irritationen führt. Durch die jahrelange Bodenfreiheit ist die Sohle nun schwach, das Horn degeneriert, die Lederhäute äußerst sensibel. 

Nach Möglichkeit sollte der Bodenkontakt lange hinausgezögert werden. Aus diesem Grund sollte überstehendes Tragrandhorn durchaus erhalten bleiben, solange es nicht unangenehme Hebel verursacht.

Hinzu kommt, dass der Huf mit seinen komplexen Bereichen für das Barhuflaufen gar nicht konditioniert ist und dies erst wieder lernen muss.

Tipp: Füttere einige Wochen vor der geplanten Umstellung ein Spezialfutter für die Hufe.

Pflege und Unterstützung 

Die regelmäßige Pflege durch einen sachverständigen Barhuf-Bearbeiter, beispielsweise einen Huforthopäden, ist speziell in den ersten Monaten sehr wichtig. 

Es hat sich bewährt, alle Hornfransen umgehend zu glätten, um ein großflächiges Ausbrechen zu verhindern. 

Gute Dienste kann Dir ein temporärer Hufschutz, beispielsweise ein Hufschuh leisten. Aber auch ein gekletteter Schutz ist eine exzellente Lösung. 

Hufschuhe müssen perfekt sitzen

und von Spezialisten angepasst werden. Obwohl sich Pferde mit diesem Schutz offensichtlich wohler fühlen, sollte dieser nicht regelmäßig angelegt werden. 

Eine gute Passform vorausgesetzt, wird der Druck auf die empfindlichen Bereiche vermieden.

Die gute und vorausschauende Planung des Bearbeiters trägt dazu bei, dass Pferd und und Besitzer diese aufregende Phase meist gut überstehen. 

Voraussetzungen

Biete Deinem Pferd wechselnde Böden und eine adäquate Stallhygiene an und gönne ihm die wichtige Schonung. 

Verzichte bitte bewusst auf Schmerzmittel. Mit dem Ausschalten der Schmerzsignale wird der notwendige Tastsinn gedämpft, was zur Folge haben kann, dass Dein Pferd unsensibel mit dem jetzt empfindlicheren Huf umgeht. 

Ohne Schmerzmittel wird Dein Pferd sicher die Hufe nicht über das verträgliche Maß hinaus strapazieren.

Letztlich geht es darum, dass Risiko von Huflederhautentzündungen und – verletzungen zu verringern. 

Informiere Deinen Bearbeiter immer über den Gesundheitszustand Deines Pferdes!

ACHTUNG – gesunde Hufe sind wichtig

Oft hörst Du von Stallkollegen, dass eine Umstellung nicht klappen kann, Pferde immer beschlagen sein müssen. Oder aber, dass viele abgebrochen haben, weil es nicht funktioniert. Lass Dich nicht beeinflussen! Dein Experte kann Dich beraten.

Einflussnehmende Faktoren:
  • Gesamtzustand des Hufhorns,
    Lastverteilung auf den Huf,
  • also auch dem Verhältnis von Körpergewicht und Hufgröße
  • Rücksichtnahme des Reiters
  • Zusammenarbeit mit dem Hufspezialisten
Dauer der Umstellung

Jede Angabe zur Dauer wäre reine Spekulation – einige Pferde sind bereits nach drei Monaten wieder voll einsatzfähig, andere benötigen länger. Der Zeitpunkt, ab dem eine vorsichtige Nutzung begonnen werden kann, ist individuell unterschiedlich und mit dem Hufbearbeiter abzustimmen.

Erwarte bessere Hufe!

Die Umstellung auf den Barhuf dient der Gesundheit des Pferdes. Die adäquaten Hufbearbeitung löst Belastungs- und Stellungsprobleme und die Umgewöhnungsphase wird positiv gestaltet.

Sollte ein Hufschutz erforderlich sein, verarbeiten wir gerne den Goodsmith Klebeschutz

5 gute Gründe gegen den Eisenbeschlag

Stellt unsere meinung und erfahrung dar

Beweglichkeit

Eisenbeschlag (wie viele andere starre Hufschutzarten) schränken den Huf in seiner Beweglichkeit ein.

Bodenunebenheiten

Gelenke sind den Bodenuneben- heiten schutzlos ausgeliefert. Anders als beim Barhuf kann der Huf durch seine Elastizität die Unebenheiten nicht auffangen.

Durchblutung

Eisenbeschlag (wie viele andere starre Hufschutzarten) schränken den Huf in seiner Beweglichkeit ein.

Tastsinn

Der natürliche Tastsinn des Pferdes wird unterdrückt – ein sorgsamer Umgang mit den Gliedmaßen ist nicht möglich

Veränderung der Form

Stellungsfehler werden im negativen Sinne unterstützt. Beispiel: Der vordere Bereich des Hufes ist fest mit dem Beschlag verbunden, während der hintere Bereich beweglicher ist und Abrieb erfährt. Diese bedingt, dass die Zehe ungehindert wächst – der Huf wird flacher.

Verletzungsgefahr

Ob es ein Tritt mit beschlagenem Huf, das unkontrollierte Wegrutschen oder ein abgetretenes Eisen ist, beim Beschlag lauern Gefahren.

Kennen wir das nicht alle? Kaum ist es feucht oder es liegt Schnee, da wird es rutschig mit vielen Hufschutzvarianten, besonders beim Eisen.